
Aufstieg der A-Jugend in die Bezirksoberlig
04 Jun
Aufstieg der A-Jugend in die Bezirksoberlig
Im Jahr 2001
Das 70. Vereinsjubiläum im Jahr 2001 bot den perfekten Rahmen, für das wohl erfolgreichste Jahr des TSV, seit seiner Gründung 1931.
Wie hier auf der Homepage schon vor kurzem zu lesen war, gelang der 1. Mannschaft um Trainer Ernst Bogner die Meisterschaft in der A-Klasse und der damit verbundene, lang erhoffte Aufstieg in die Kreisklasse.
Den in diesem Jahr
ohnehin schon ausschweifenden Feierlichkeiten, setzte dann die A-Jugend noch
die Krone auf, indem sie ebenfalls Meister in der Kreisliga wurden und sich in
der anschließenden Relegation den Aufstieg in die Bezirksoberliga erkämpfte.
Ein Erfolg, der bis dahin einmalig in der Vereinshistorie war.
Dass am Ende der Saison 2000/2001, die Meisterschaft oder gar der Aufstieg stehen würde, war am Anfang besagter Spielzeit bei Leibe nicht geahnt worden. Ging man ja als Aufsteiger in diese Kreisligasaison. Denn schon im Jahr zuvor, war es dem Team um den Preyinger Erfolgstrainer Ernst Bogner sowie dessen Co „Much“ Preis gelungen, die A-Jugend zum Meister zu machen. Da dann altersbedingt einige Leistungsträger wie Torjäger Oli König, Mittelfeldstratege Florian Rabbauer und Abwehrkante Manuel Farnhammer in den Seniorenbereich wechseln mussten, stand eine relativ junge Mannschaft vor der Aufgabe Kreisliga. Mit Stefan Rabhansl, Mike Möginger, Simon Braml und Torwart Maik Störer waren nur lediglich vier 1982er Jahrgänge im Kader. Zudem stellte der interne Trainerwechsel von Ernst Bogner und Michael Preis zur 1. Mannschaft, die Vereinsverantwortlichen kurzerhand vor eine Herausforderung. Nämlich einen geeigneten Trainer für diese talentierte Truppe zu finden. Dass sich dann das Gespann Gerhard Englmaier und Niko Hagn als absoluter Glücksgriff entpuppen sollte, konnte bis dato noch keiner ahnen. Englmaier, ein gewiefter Taktikfuchs, der es ebenso wie „Motivator“ Hagn verstand, aus der schon eingespielten Mannschaft eine homogene Einheit zu formen, die auch neben dem Fußballplatz in den einschlägigen Lokalen der Region geschlossen auftrat.
Der Start in die Saison war mit vier Punkten aus drei Spielen ganz ok. Obwohl man hier mit 15 Gegentoren (1:5 gegen Mauth, 5:5 gegen Grafenau und 6:5 gegen Nottau) schon Lehrgeld zu zahlen hatte. Ein erster taktischer Clou von Coach Englmaier war es dann, den schon damals nicht als läuferisch stärksten, aber dafür mit Übersicht und Stellungsspiel ausgestatteten Tobi Rabbauer anstatt als „Sechser“ als Libero aufzubieten. Anschließend stabilisierte sich das Team auch in der Defensive und legte eine Siegesserie hin, die es ihnen ermöglichte, am letzten Spieltag vor der Winterpause ausgerechnet gegen den Nachbarverein aus Tittling, die Tabellenführung zu übernehmen. Nach 0:2 Pausenrückstand drehte man die Partie noch und siegte am Ende durch Tore von Basti Lang und zweimal Tobi Rabbauer (jeweils Elfmeter) mit 3:2. Die Herbstmeisterschaft konnte anschließend beim 50. Geburtstag von Vorstand Willi Rabbauer in der Taverne begossen werden.
In der Rückrunde kam es
dann zu einem Kopf an Kopf-Rennen mit dem TSV Grafenau, der einen Spieltag vor
Schluss wie der glückliche Sieger dieses Duells aussah. Obwohl unser TSV durch
zwei Tore von Spielmacher Stefan Rabhansl mit einem 2:0 Sieg in Grafenau im
direkten Vergleich die Nase vorn hatte, verdadelten die Preyinger am vorletzten
Spieltag ihre Meisterambitionen durch ein extrem schwaches 2:5 zuhause gegen
den TSV Regen. Da man dadurch den Ausgang der Meisterschaft nicht mehr selbst in der Hand hatte, spielte
man aufgrund eines Stammtischturniers am Samstag, schon Freitagabend in Tittling,
wo man sich mit 8:1 den Frust von der Seele schoss.
Die nicht mehr für möglich gehaltene Sensation folgte dann am Tag danach. Auch der TSV Grafenau unterlag überraschend, bei den sportlich überragenden Regenern, unter einem gewaltigen Gefühlsausbruch der nach Regen gefahrenen Trainer Englmaier und Hagn, mit 0:1, was die Preyinger damit doch noch zum Meister und Aufstiegsreleganten machte. Die folgende Meisterfeier in Rothau bleibt bis heute legendär.
Am 16.06.01 um 14:30 Uhr dann Showdown, das Spiel des Jahres: Relegation! Auf neutralem Patersdorfer Rasen stand den als Außenseiter gehandelten Preyingern, der ungeschlagene Meister der Kreisliga Straubing, der RSV Ittling gegenüber.
Vor über 400 Zuschauern (gut die Hälfte aus Preying), schlugen die Preyinger den Favoriten aus Ittling in einem dramatischen Spiel mit 6:4 (Tore 2x Rabhansl, Braml, 3x F. Ellinger). Der Aufstieg in die Bezirksoberliga war perfekt!
Der hart erarbeitete
Lohn, einer Generation, die zum größten Teil schon seit der F-Jugend
zusammenspielte und von den Preyinger Urgesteinen Waldemar Grundmann, Christian
Behringer, Beppi Stallinger und Max (Hackl) Wagner geformt wurde. Letzterer
betreute die Truppe schon in der C-Jugend in der höchsten Spielklasse
Niederbayerns, der Bezirksoberliga.
Am Ende der Saison stand eine Tordifferenz von 121:47 Toren zu Buche.
Florian Ellinger wurde
mit starken 40 Toren Torschützenkönig. Ihm folgte Stefan Rabhansl mit 15 und
Markus Ellinger mit 12 Treffern (Relegation inbegriffen).
Auch die anschließende Bezirksoberliga Spielzeit verlief überaus erfolgreich, da man diese Saison auf Platz 5 abschließen und gestandene Traditionsvereine wie den SV Hutthurm, den FC Sturm Hauzenberg oder den 1. FC Kötzting hinter sich lassen konnte. Unvergessen bleiben hier Spiele, wie gegen den ambitionierten SV Hutthurm, den man zweimal mit 4:1 und 6:3 deklassierte, oder als man auf dem heimischen Sandplatz den ungeschlagenen Meister aus Dingolfing ein 1:1 abringen konnte.
Auch im Landkreispokal in der Halle musste man sich in beiden Jahren lediglich dem ewigen Rivalen aus Waldkirchen (Bayernliga) jeweils im Finale geschlagen geben. War es im ersten Jahr noch ein klares 0:4, unterlag man im darauf folgenden Jahr denkbar knapp mit 1:2 und hatte eine Hand schon am Pokal.
Im Nachhinein betrachtet, ein Riesenerfolg für unseren kleinen Dorfverein, der in diesen Jahren seine lange und von vielen Seiten beneidete Jugendarbeit krönen konnte.
Text: Markus Ellinger
Quelle: Tobias Rabbauer + TSV Archiv
Foto:
Hinten von links nach rechts: Coach Gerhard Englmaier, Simon Braml, Simon Flattenhutter, Alexander Grundmann, Daniel Hagn, H.P. Schober, Markus Maier, Christian Maier, Tobias Rabbauer, Co.- Trainer Niko Hagn;
Unten von links nach rechts: Christian Baumgartner, Michael Möginger, Stefan Rabhansl, Josef Röckl, Maik Störer, Florian und Markus Ellinger; Foto: privat